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06.02.24

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Melkhygiene: Best Practices – Was macht gute Melkhygiene aus?

Bedeutung der Melkhygiene für die Tiergesundheit

Die Gesundheit der Tiere steht zunächst im Mittelpunkt, denn eine unsachgemäße Melkhygiene kann zu verschiedenen Problemen führen, die das Wohlergehen der Tiere beeinträchtigen können. Eine gute Melkhygiene dient der Vermeidung von Krankheiten, insbesondere Infektionen am Euter (Mastitis). Die Eutergesundheit ist von zentraler Bedeutung. Sauberes Melken minimiert die Übertragung von Krankheitserregern und beugt damit letztlich Gesundheitsprobleme bei Nutztierhaltung vor.

Darüber hinaus reduzieren gute hygienische Bedingungen Stress für die Tiere, denn ein Melkvorgang bedeutet grundsätzlich eine Steigerung des Wohlbefindens für die Kühe und andere Nutztiere. Die Eutergesundheit hängt maßgeblich von der Einhaltung guter Melkbedingungen ab - entscheidend auch für die Langlebigkeit der Tiere!

Eine gute Melkhygiene trägt dazu bei, die Kontamination der Milch mit Fremdstoffen und insbesondere Bakterien zu minimieren. Dadurch wird eine qualitativ hochwertige Milchproduktion gewährleistet, die den Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit und die Verbraucherzufriedenheit entspricht.

 

Best Practices für gute Melkhygiene

 

Best Practices für eine gute Melkhygiene umfassen eine Reihe von bewährten Verfahren, die darauf abzielen, eine saubere, sichere und hygienische Umgebung während des Melkens zu gewährleisten. Diese Praktiken sind entscheidend für die Gesundheit der Tiere sowie für die Qualität und Sicherheit der produzierten Milch. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Best Practices für eine gute Melkhygiene aufgeführt:

Vorbereitung:

Vor dem Melken muss sichergestellt sein, dass alle Melkzeuge sauber und ordnungsgemäß desinfiziert sind. Erst dann kann mit dem Melkvorgang begonnen werden. Zuerst steht also die Melkzeugreinigung an.

Die Reinigung der Euter ist ebenfalls vorab zu erledigen. Dies sollte mit Wasser und einem milden Reinigungsmittel vorgenommen werden, um Schmutz, Keime und Bakterien zu entfernen. Anschließend müssen die Euter gründlich abgetrocknet werden. Ein sanftes Vorgehen vermindert Stress und steigert das Wohlbefinden der Tiere.

Auch die Handreinigung und Desinfektion ist wichtig, um eine Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden!

Während des Melkvorgangs:

Das Tragen sauberer Kleidung und Handschuhe während des Melkens und das Vermeiden des direkten Kontakts mit den Eutern verhindert die Kontamination der Milch. Auch das ordnungsgemäße Anbringen der Melkbecher sollte sichergestellt werden, um keine Undichtigkeiten oder Verschmutzungen auftreten zu lassen.

Nach dem Melken:

Nach dem Melken muss das gründliche Spülen und Reinigen aller Melkzeuge im Vordergrund stehen. Die Reinigung sollte mit speziell dafür vorgesehenem Reinigungsmittel und Desinfektion vorgenommen werden. Dafür können spezielle Spülwannen genutzt werden.

Alle Oberflächen, die mit der Milch in Kontakt kommen, müssen gereinigt und desinfiziert werden. Um lange Wege zu vermeiden, lohnt sich die Anschaffung einer Sprühanlage. Der Pflege der Melkausrüstung kommt eine spezielle Bedeutung zu. Um nachhaltig und langfristig agieren zu können, sollte die Melkausrüstung regelmäßig auf Verschleiß und Beschädigungen überprüft und gegebenenfalls Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Die ordnungsgemäße Funktion sollte immer wieder überprüft werden und damit letztlich sichergestellt sein.

Bedeutung der Umgebungshygiene / Melkstand

Die Umgebungshygiene im Melkstand darf bei der Reinigung ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Gründliches Ausspritzen mit Wasser sorgt für eine saubere, schmutzfreie Umgebung. Ein sauberer und ordentlicher Melkstand dient als solide Basis gegen Verschmutzung und letztlich Kontamination der Milch. Die tägliche Routine muss sich also auch die Melkstandreinigung und selbstverständlich den Milchtank, bzw. die Tanks mit einschließen.

Letztlich sollte auch die regelmäßige Reinigung der angrenzenden Melk- und Lagerräume zur Vermeidung von Schmutz und Ansammlung von Keimen jedem Melkpersonal und Landwirt ein besonderes Anliegen sein. Kontaminierte Milch ist nicht nur ein Ärgernis, sie ist kostspielig und gefährlich bei Verwendung.

 

Herausforderungen in der Melkhygiene

 

1. Mastitis:

Mastitis bezeichnet die Erkrankung des Euters durch Bakterien, die in das Euter gelangen. Durch unsachgemäße Melktechnik oder unzureichende Reinigung ist ein Eintritt in den Euter möglich. Die Auswirkungen sind verheerend, sofern sie nicht frühzeitig erkannt wird. Entzündung des Euters können die Folge sein. Ebenso führt Mastitis zu verminderter Milchleistung, erhöhter Zellzahl in der Milch und kann letztlich zum Tod des Tieres führen. Der Zellgehalt kann über Zellzahltests bestimmt werden.

Die Lösung hängt maßgeblich von der Melktechnik und deren Reinigung und Desinfektion ab. Besondere Bedeutung hat auch die Euterpflege und entsprechende Vor- und Nachbereitung zum Melkvorgang .Vor dem Melken werden Zitzen gesäubert und desinfiziert. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Eutermassage vor dem Melken. Schließlich sollten die Zitzenbecher korrekt angesetzt und abgenommen werden und auch eine gut eingestellte Melkmaschine ist von großer Bedeutung. Der Melkstand und alle am Melkprozess beteiligten Geräte müssen vor dem Melken gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Kühe, Schafe und Ziegen sollten zu diesem Zeitpunkt so sauber wie möglich gehalten werden. Darüber hinaus sollten die Tiere regelmäßig untersucht und kranke Tiere behandelt werden.

 

2. Kontamination der Milch:

 

Ursachen für die Kontamination sind Schmutz, Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen aus der Umgebung, die durch unsachgemäße Handhabung in die Milch gelangen. Die Auswirkungen schlagen sich in verringerter Haltbarkeit der Milch, in Lebensmittelvergiftungen und in allgemein verringerter Qualität und Geschmack der Milch nieder.

Zunächst sollte zur Lösung all der oben genannten Probleme auf eine erhöhte Sauberkeit geachtet werden. Besonders im Melkstand sollten alle involvierten Geräte sauber gehalten werden. Auch die Kühe sollten vor dem Melken unbedingt besonders sauber gemacht und die eigenen Hände gesäubert und desinfiziert werden.

Das Milchleitungssystem muss sachgerecht montiert und regelmäßig auf Schadstellen und Funktionalität überprüft werden. Bei Bedarf sollten Ersatzteile umgehend eingesetzt werden. Spezielle Milchfilter, die je nach Hersteller gesondert angefertigt werden, dienen durch ihre Filtration letztlich der Qualitätserhaltung. Die Milch muss nach dem Melken umgehend gekühlt werden und darf nur in sauberen und zuvor desinfizierten Behältern transportiert und gelagert werden. Der Milchkühlung kommt hier eine besondere Bedeutung bei. 

 

3. Antibiotikarückstände in der Milch:

 

Zur Behandlung der bereits beschriebenen Mastitis muss unter Umständen Antibiotika verabreicht werden. Dies kann Antibiotikaresistenzen zur Folge haben und ein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellen. 

Aus diesem Grund sollte ein verantwortungsvoller Einsatz von Antibiotika stattfinden und sofern möglich nur nach ärztlicher Rücksprache verschrieben werden. Darüber hinaus ist auf die richtige Dosierung zu achten. Die Milch der mit Antibiotika behandelten Kühe ist für den menschlichen Verzehr ungeeignet und darf nicht verwendet werden! Regelmäßige Kontrollen sollten hier Aufschluss bieten.

 

Lösungen für eine gute Melkhygiene

 

Das Wissen und die Bedeutung um eine gute Melkhygiene sind die Basis für den täglichen Erfolg und das Meistern der Herausforderungen beim Melken. Dazu sollten regelmäßige Schulungen und eine adäquate Ausbildung der Landwirte und des Melkpersonals selbstverständlich sein. Auch Weiterbildungen und regelmäßige Auffrischungskurse sind eine gute Lösung, um stetig am Ball zu bleiben, und diesem wichtigen Thema gerecht zu werden.

Um eine Überwachung und Kontrolle zu bieten, ist die Einführung von Hygieneplänen sinnvoll. Dann sollten klare Standards und Verfahren für die Melkhygiene festgelegt werden. Regelmäßige Kontrolle der Einhaltung der Hygienepläne ist dann kurzzeitig möglich.

Darüber hinaus kann auch die Einführung automatischer Melksysteme und von Melkrobotern die Hygiene verbessern und das Risiko von Mastitis verringern. Die Arbeitsbelastung der Landwirte reduziert sich und die Melkhygiene kann verbessert werden.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gute Melkhygiene ein wichtiger Faktor für die Qualität und Sicherheit der Milch ist. Durch die Umsetzung von geeigneten Maßnahmen können Landwirte die Herausforderungen der Melkhygiene bewältigen und die Gesundheit ihrer Kühe und die Qualität der Milch verbessern.